Page 73 - Weiss, Jernej, ur. 2020. Konservatoriji: profesionalizacija in specializacija glasbenega dela ▪︎ The conservatories: professionalisation and specialisation of musical activity. Koper/Ljubljana: Založba Univerze na Primorskem in Festival Ljubljana. Studia musicologica Labacensia, 4
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das konservator ium in br atislava und die ersten dr ei jahr zehnte seiner tätigkeit

der Stadt Bratislava) geringer wurden, doch die Schulgeldzahlungen waren
ziemlich beträchtlich.26

Bedeutende Schüler des Konservatoriums
Die Absolventen und Schüler des Konservatoriums allgemein – im Hin-
blick auf die untersuchte Zeitetappe – fanden Geltung als leistungsfähige
Künstler, Pädagogen, Komponisten, aber auch in anderen Bereichen des
Musiklebens in der Slowakei und im Ausland und trugen zur Hebung der
slowakischen Musikkultur bei. Die begabtesten Studenten setzten das Stu-
dium an der Meisterschule des Prager Konservatoriums bzw. an anderen
Schulen fort. Bis zum Ende des Schuljahrs 1936/37 absolvierten die Akade-
mie in den Musikfächern 153 ordentliche Studenten und 14 Frequentanten,
also insgesamt 167 Absolventen.27

Am zahlreichsten besucht war das Klavierfach. Anerkannte Solo- und
Kammermusiker wurden Michal Karin-Knechtsberger und Eva Fischerová-
Martvoňová, später Pädagogen an der Hochschule für musische Künste in
Bratislava. Mehrere Pianistinnen fanden eine Anstellung am Konservato-
rium und setzten das Werk ihrer Lehrer fort, wie zum Beispiel Alžbeta Ela-
nová, Blažena Lichnerová, Elena Smidžárová, Eva Pappová bzw. Pavla Po-
kojná. Andere Absolventen gingen in die Regionen der Slowakei, um dort
zu helfen, die musikalischen Grundschulen zu entwickeln, wie zum Bei-
spiel Zlatica Belohorská-Orlíková, Margita Dubnicayová-Lordová, Alžbeta
Pappová bzw. Zita Strnadová-Paráková.28

Stützen der Oper des Slowakischen Nationaltheaters wurden die So-
pranistinnen Helena Bartošová und Margita Česányiová, die Mezzoso­
pranistin Zita Frešová-Hudcová, die Tenöre Štefan Hoza und Gustáv Papp,
sowie der Bass Ján Hadraba. Die Bratislavaer Akademie absolvierte auch
die erfolgreiche Operettensängerin tschechischer Herkunft Jarmila Kšíro-
vá. Die Sängerin Mária Smutná-Vlková setzte sich als Vokalpädagogin und
Autorin von Lehrbüchern zur Gesangsmethodik durch.

Vom Studium an der Akademie nahmen mehrere hervorragende Gei-
ger auch die Liebe zur Kammermusik mit. Der Geiger Ján Pragant setz-
te sich als Kammer- und Orchestermusiker sowie als Pädagoge durch und
gehörte zu den besten Kennern der Kammermusik. Der Geiger Vojtech

26 Nováček, 45 rokov Konzervatória v Bratislave, 22.
27 Výročná zpráva za školské roky 1935–1936 a 1936–1937, 57–59.
28 Alena Kručayová, „Klavírne oddelenie Hudobnej a dramatickej akadémie pre Slo-

vensko v Bratislave (Vznik a vývoj v rokoch 1919–1941)“, Slovenská hudba 25, no. 4
(1999): 471–472.

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