Page 84 - Weiss, Jernej, ur. 2020. Konservatoriji: profesionalizacija in specializacija glasbenega dela ▪︎ The conservatories: professionalisation and specialisation of musical activity. Koper/Ljubljana: Založba Univerze na Primorskem in Festival Ljubljana. Studia musicologica Labacensia, 4
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konservator iji: profesionalizacija in specializacija glasbenega dela

ter Opernschule war Adam Sołtys tätig. Bloß mit den Kräften von Pädago-
gen und Studenten des Konservatoriums sind solche anspruchsvolle Oper
wie „Don Giovanni” (1923), „Cosi fan tutte” (1927), „Die Entführung aus
dem Serail” (1933) von W. A. Mozart, „Aida” (1928) von G. Verdi, „Fidelio”
(1929) von L. van Beethoven, „Il Barbiere die Seviglia” (1932–1933) von G.
Rossini, „La Boheme” (1933) von G. Puccini etc.

Der Sohn von Mieczyslaw Sołtys Adam kam zur Leitung der ganzen
Institution im Jahr 1929 und bekleidete diese Stelle bis 1939, also in den
schwersten Krisenjahren.

Wie erwähnen in seinem Buch Leschek und Teresa Mazepa,

Nach dem Tod von Mieczysław Sołtys im Jahr 1929 übernahm die
Leitung des Konservatoriums (des Polnischen Musikvereins – L.K.)
sein Sohn Adam Sołtys. Dieser hochgeschätzte und professionelle
Musiker setzte wichtigste Traditionen seines Vaters im Lernprozeß
fort. Obwohl in jener sehr schwierigen Periode scharfer ökonomi-
scher Krise die Zahl von Studenten und Pädagogen relativ weni-
ger war, auch manche Lehrprogramme sollte man kürzen, trotz-
dem das Konservatorium entwickelte sich weiter und blieb nach
wie vor die Stütze der Musikausbildung in Galizien.12

Was scheint besonders bemerkenswert, die Aufführungen des Opern-
studiums fanden regulär auch in 30er Jahre statt, wann, wie obenerwähnt,
eine ständige Operntruppe ging pleite. So berichtete die Presse

Dank der Tätigkeit von Adam Sołtys hörte Lemberg ‚Die lustigen
Weiber von Windsor’ von Otto Nicolai. Die Opernschule des Polni-
schen Musikvereins und das Orchester der Philharmonie unter der
Leitung von Adam Sołtys schenkten den ‚durstigen’ nach der Oper
Zuhörern (in einem übervollen Saal!) die Aufführung, die von das
Niveau dieser Hochschule am besten zeugte.13

Nicht nur das Konservatorium des Polnischen Musikvereins zeigte in
der Zwischenkriegsperiode solche bedeutende Leistungen. Alle anderen
obengenannten Hochschulen rivalisieren mit ihm ziemlich erfolgreich. So
z. B. das Musikinstitut unter der Leitung von Anna Nementovska gründete

12 Leszek Mazepa und Teresa Mazepa, Шлях до музичної академії у Львові [Der
Weg zur Musikakademie in Lviv], Bd. 1 (Lviv, Spolom, 2003), 204.

13 Maria-Ewa Sołtys, Tilko we Lwowie. Dzieje życia I działalności Mieczysława i Adama
Sołtysów (Wrocław-Warszawa-Kraków: Zakład Narodowy im. Ossolinśkich, 2008),
127.

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