Page 445 - Weiss, Jernej, ur. 2017. Glasbene migracije: stičišče evropske glasbene raznolikosti - Musical Migrations: Crossroads of European Musical Diversity. Koper/Ljubljana: Založba Univerze na Primorskem in Festival Ljubljana. Studia musicologica Labacensia, 1
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summaries

trotz der bahnbrechenden Arbeit von Axel Beer und weiterführender Ar-
beiten etwa von Stefan Keym immer noch deutlich unterrepräsentiert.
Leipzig war von der Mitte des 18. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts der
bedeutendste Verlagsort Europas. Technische Innovationen spielten dabei
eine große Rolle. 1754 erfand Johann Gottlob Breitkopf eine neuartige Pres-
se für den Notendruck, einen kleinteilig zusammensetzbaren Typendruck
mit auf 340 Zeichen reduzierter Anzahl und mit verbesserter Metalllegie-
rung für eine höhere Lebensdauer. 1863 richtete Carl Gottlieb Röder dampf-
maschinenbetriebene Steindruck-Schnellpressen für den Notendruck ein
und schuf so zusammen mit Julius Friedländer die Grundlage für eine qua-
litativ hochstehende und trotzdem billige Massenproduktion. Max Abra-
ham nutzte sie 1867 aufgrund der neuen Urheberechtsbestimmungen des
Norddeutschen Bundes zum Start der „Edition Peters“. Der gleichzeitig be-
gonnenen literarischen Klassikerreihe „Reclams Universaledition“ schuf er
damit ein musikalisches Pendant.
Die überregionale Ausstrahlung, die von diesem städtischen Netzwerk aus-
ging, hat bislang nur in Ausnahmefällen Beachtung gefunden. Das in Leip-
zig so perfekt ausgebildete Marketing war gerade für Beethovens Weltruhm
von ausschlaggebender Bedeutung, dies hat bereits Robert Schumann an-
erkannt. So belegt die Korrespondenz eines Verlegers – in seiner gesam-
ten Breite betrachtet – die Geschäftsverbindungen über die Grenzen des
jeweiligen Staatsgebiets hinaus und zeigt die Verbreitung der Musikalien
zu bestimmten Zeiten an. Es kann dann noch in Bezug gesetzt werden zu
Druckbüchern, die Angaben zur Auflagenhöhe enthalten. Einige Zahlen
aus dem Archiv des Musikverlags C. F. Peters vermögen dies zu illustrieren.
Schlüsselwörter: Musikverlag, Leipzig, C. G. Röder, C. F. Peters

Melita Milin
A Serbian Composer in France: National Identity
and Cosmopolitanism in the Works of Alexandre
Damnianovitch
The issue of cosmopolitanism, or more concretely cultural cosmopolitan-
ism, has become a challenging one in the humanities in recent times, being
provoked by the need to evaluate the effects of growing global communica-
tion networks, mass displacements and migrations, which have altered peo-
ple’s views on nations and nation-states. In this article, the relationship be-
tween cosmopolitanism and nationalism in contemporary music has been
examined, using the example of Alexandre Damnianovitch, a Serbian com-

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