Page 303 - Glasbenopedagoški zbornik Akademije za glasbo v Ljubljani / The Journal of Music Education of the Academy of Music in Ljubljana, leto 12, zvezek 25 / Year 12, Issue 25, 2016
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Andreas Bernhofer, HERAUSFORDERUNGEN UND ENTWICKLUNGSFELDER ...

Musikschule, um im Rahmen der zwei Stunden des künstlerisch-kreativen Bereichs
Angebote zum gemeinsamen Musizieren zu machen.” (ebd.) Hierbei muss es sich im
Rahmen der Schule nicht um die Fachlehrkraft in Musik handeln, sondern auch die im
Zuge der Nachmittagsbetreuung eingesetzten Freizeitpädagoginnnen und -pädagogen
können zur Kooperation herangezogen werden. Dies kann den musikalischen Bereich
über das Pflichtfach Musik hinaus ergänzen und ist davon unabhängig zu betrachten.
(ebd.)

Ein Aspekt, der in der oben beschriebenen Broschüre gesondert erwähnt wird, ist der
Bereich der Aufsichtspflicht in Bezug auf das Verlassen des Schulgeländes während der
Betreuungszeit. Hierbei wird, durch entsprechende Gesetze abgesichert, darauf
hingewiesen, dass bei Einverständnis der Eltern und sowie der Schulleitung ein derartiger
Besuch der Musikschule sowie anderen außerschulischen Bildungseinrichtungen11
ermöglicht werden soll. (ebd., S. 10)

Als Zusammenschau der hier angeführten Herausforderungen und Entwicklungsfelder
kann festgestellt werden, dass Musikschulen und generell das Musikschulwesen sich stets
an den Rahmenbedingungen der sie umgebenden Gesellschaft zu orientieren haben und es
durchaus schaffen, Veränderungen als Entwicklungspotentiale zu nutzen und
Anpassungen und Weiterentwicklungen vorzunehmen. Möglicherweise stellt das
föderalistische System der österreichischen Musikschulwerke durch die Untergliederung
in die einzelnen Bundesländer einen flexibleren Apparat dar, der solche notwendigen
Anpassungen und Weiterentwicklungen einfacher umsetzen kann. Diese Vermutung führt
uns zu Rehorskas Biotop-Zitat des Anfangs zurück, wonach in Österreich von lebendigen
und gut wachsenden Biotopen in den einzelnen Bundesländern ausgegangen werden darf.

Summary

Challenges and Development Potentials of the Austrian Music School System
If you have a closer look on the Austrian music school system you find out, that it is not a
nation-wide homogenous system. The music schools in all nine Austrian states are based
on state law, which causes big regional differences throughout the whole country. Walter
Rehorska describes it with the following words: “There is no Austrian music school
system. It consists of many autonomous systems. Every region is a music-educational
biotope.” (Rehorska, 2008, p. 26) Public music schools are government-funded but the
responsible could be the state government, the commune or public associations. The main
goals and duties of public music schools are wide-ranging. The first one is a basic musical
education available for everyone. This fosters the amateur music sector as well as the
promotion of musical talented. As a last part, music schools are also responsible for
leadership courses for choir-conductors and brass band leaders. The Conference of
Austrian Music Schools (Konferenz der österreichischen Musikschulwerke - KOMU) is
an attempt to establish a cooperation between the different federal music school systems.

11 Erwähnt sind hier beispielsweise Musikvereine, Musikkapellen, Chöre, Theater- und Tanzprojekte.

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