Page 299 - Glasbenopedagoški zbornik Akademije za glasbo v Ljubljani / The Journal of Music Education of the Academy of Music in Ljubljana, leto 12, zvezek 25 / Year 12, Issue 25, 2016
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Andreas Bernhofer, HERAUSFORDERUNGEN UND ENTWICKLUNGSFELDER ...
„Die Konferenz der österreichischen Musikschulwerke (KOMU) ist eine
Expertenkonferenz der Verbindungsstelle der Bundesländer. In Bereichen, die wie das
Musikschulwesen verfassungsrechtlich Landessache sind, können die Bundesländer
solche Expertenkonferenzen als beratende und steuernde Gremien einsetzen. Mithilfe der
Konferenz der österreichischen Musikschulwerke koordinieren die Bundesländer ihre
Gesetze, Lehrinhalte und Aktivitäten im Musikschulbereich.“ (KOMU, 2017a) Aus dieser
Beschreibung geht hervor, dass durch diese Plattform versucht wird, die Kommunikation
der föderalistisch organisierten Landesmusikschulwerke zu fördern. Durch die Abhaltung
von Kongressen5 sowie Bundesfachgruppentreffen6 mit unterschiedlichen
Themenschwerpunkten und Arbeitsgruppen wird der Austausch zwischen den
Bundesländern realisiert.
Die KOMU stellt auch statistische Daten für ganz Österreich zur Verfügung. Innerhalb
des österreichischen Musikschulwesens werden insgesamt 200.000 Schülerinnen und
Schüler unterrichtet. In Summe sind 7.000 Lehrende an 370 Musikschulen beschäftigt,
wobei an mehr als 2.000 Musikschulstandorten unterrichtet wird. Die Verteilung der
Musikschülerinnen und Schüler bundesweit ist jedoch sehr unterschiedlich, so sind etwa
schon mehr als die Hälfte davon in den Bundesländern Ober- und Niederösterreich
vorhanden, obwohl nur etwa 35 Prozent der Einwohner Österreichs auf diese beiden
Bundesländer entfallen. (WKO, 2016) Die KOMU beziffert das österreichische
Gesamtbudget auf 350 Millionen Euro, welches sich prozentuell zu 63 Prozent auf die
Länder, 20 Prozent auf die Eltern sowie 17 Prozent auf die Gemeinden verteilt. (KOMU,
2017b)
Aus diesen Prozentangaben ist ersichtlich, dass in Österreich, anders als in manchen
anderen europäischen Ländern, der Musikschulbesuch nicht kostenlos, sondern zu einem
gewissen Prozentsatz von den Eltern getragen werden muss.7 Jedoch ein großer Anteil der
Kosten für die Musikschulen wird von öffentlicher Seite übernommen. Die prozentuelle
Aufteilung der Musikschulkosten obliegt den Trägern und somit den Landesgesetzen, was
dazu führt, dass diese in jedem Bundesland sich anders gestaltet.
Um ein ungefähres Bild zu vermitteln, soll an dieser Stelle ein Vergleich des zu zahlenden
Schulgeldes in den einzelnen Bundesländern vorgenommen werden. Vergleicht man das
Schulgeld, das Eltern halbjährlich für 50 Minuten Einzelunterricht für ihre Kinder
entrichten müssen, so liegt die Bandbreite zwischen 211 Euro in Tirol und 355 Euro im
Bundesland Salzburg. Etwa im Mittelfeld liegen die Bundesländer Kärnten mit 254 Euro
und Oberösterreich mit 280 Euro.
Weiterführende Aussagen über das österreichische Musikschulwesen sind zu diesem
Zeitpunkt nicht möglich, da bisherige statistische Erhebungen lediglich punktuelle
Initiativen waren und es dazu aber einer kontinuierlichen Datensammlung bedürfe.
(Ardila-Mantilla, 2012)
5 Bundeskongresse in Feldkirch 2013 und Krems 2015.
6 Bundesfachgruppentreffen in Ossiach 2012 und Innsbruck 2014.
7 Bspw. im Nachbarland Slowenien ist der Besuch einer Musikschule für Kinder und Jugendliche frei von
Schulgeld.
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„Die Konferenz der österreichischen Musikschulwerke (KOMU) ist eine
Expertenkonferenz der Verbindungsstelle der Bundesländer. In Bereichen, die wie das
Musikschulwesen verfassungsrechtlich Landessache sind, können die Bundesländer
solche Expertenkonferenzen als beratende und steuernde Gremien einsetzen. Mithilfe der
Konferenz der österreichischen Musikschulwerke koordinieren die Bundesländer ihre
Gesetze, Lehrinhalte und Aktivitäten im Musikschulbereich.“ (KOMU, 2017a) Aus dieser
Beschreibung geht hervor, dass durch diese Plattform versucht wird, die Kommunikation
der föderalistisch organisierten Landesmusikschulwerke zu fördern. Durch die Abhaltung
von Kongressen5 sowie Bundesfachgruppentreffen6 mit unterschiedlichen
Themenschwerpunkten und Arbeitsgruppen wird der Austausch zwischen den
Bundesländern realisiert.
Die KOMU stellt auch statistische Daten für ganz Österreich zur Verfügung. Innerhalb
des österreichischen Musikschulwesens werden insgesamt 200.000 Schülerinnen und
Schüler unterrichtet. In Summe sind 7.000 Lehrende an 370 Musikschulen beschäftigt,
wobei an mehr als 2.000 Musikschulstandorten unterrichtet wird. Die Verteilung der
Musikschülerinnen und Schüler bundesweit ist jedoch sehr unterschiedlich, so sind etwa
schon mehr als die Hälfte davon in den Bundesländern Ober- und Niederösterreich
vorhanden, obwohl nur etwa 35 Prozent der Einwohner Österreichs auf diese beiden
Bundesländer entfallen. (WKO, 2016) Die KOMU beziffert das österreichische
Gesamtbudget auf 350 Millionen Euro, welches sich prozentuell zu 63 Prozent auf die
Länder, 20 Prozent auf die Eltern sowie 17 Prozent auf die Gemeinden verteilt. (KOMU,
2017b)
Aus diesen Prozentangaben ist ersichtlich, dass in Österreich, anders als in manchen
anderen europäischen Ländern, der Musikschulbesuch nicht kostenlos, sondern zu einem
gewissen Prozentsatz von den Eltern getragen werden muss.7 Jedoch ein großer Anteil der
Kosten für die Musikschulen wird von öffentlicher Seite übernommen. Die prozentuelle
Aufteilung der Musikschulkosten obliegt den Trägern und somit den Landesgesetzen, was
dazu führt, dass diese in jedem Bundesland sich anders gestaltet.
Um ein ungefähres Bild zu vermitteln, soll an dieser Stelle ein Vergleich des zu zahlenden
Schulgeldes in den einzelnen Bundesländern vorgenommen werden. Vergleicht man das
Schulgeld, das Eltern halbjährlich für 50 Minuten Einzelunterricht für ihre Kinder
entrichten müssen, so liegt die Bandbreite zwischen 211 Euro in Tirol und 355 Euro im
Bundesland Salzburg. Etwa im Mittelfeld liegen die Bundesländer Kärnten mit 254 Euro
und Oberösterreich mit 280 Euro.
Weiterführende Aussagen über das österreichische Musikschulwesen sind zu diesem
Zeitpunkt nicht möglich, da bisherige statistische Erhebungen lediglich punktuelle
Initiativen waren und es dazu aber einer kontinuierlichen Datensammlung bedürfe.
(Ardila-Mantilla, 2012)
5 Bundeskongresse in Feldkirch 2013 und Krems 2015.
6 Bundesfachgruppentreffen in Ossiach 2012 und Innsbruck 2014.
7 Bspw. im Nachbarland Slowenien ist der Besuch einer Musikschule für Kinder und Jugendliche frei von
Schulgeld.
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