Page 178 - Weiss, Jernej, ur. 2017. Glasbene migracije: stičišče evropske glasbene raznolikosti - Musical Migrations: Crossroads of European Musical Diversity. Koper/Ljubljana: Založba Univerze na Primorskem in Festival Ljubljana. Studia musicologica Labacensia, 1
P. 178
glasbene migracije: stičišče evropske glasbene raznolikosti

richtete, befreundet. Er vermachte diesem auch seinen Nachlass (jetzt am
Mozarteum in Salzburg)17.

Johann (Jean) Ruckgaber (1799–1876) - der österreichische Pianist,
Komponist und Pädagoge. Er wurde im Wien geboren als Sohn des fran-
zösischen Emigranten (sein wahrer Familienname - Jean de Montalbeau;
nach dem Tod seiner Eltern im Jahre 1809 adoptierte ihn sein Gouverneur
Joseph Ruckgaber). Er erreichte eine sorgfältige musikalische Ausbildung,
studierte bei Johann Nepomuk Hummel in Wien und dann in Paris. In
20-r Jahren des XIX Jahrhunderts gastierte oft im Lemberg als Pianist mit
den Solo-Konzerten oder begleitete die Auftritte von Karol Lipinski. Von
1826 (32?) wohnte ständig in Lemberg, wirkte aktiv als Kulturträger: be-
gründete den “Verein der Musikfreunden”; von 1838 (36) bis 1848 war als
Musikdirektor des Vereins, der Leiter seiner Orchester, Choren, Schulen tä-
tig18. Also, Ruckgaber als geborener Franzose, der in Wien erzogen wurde,
mit der polnischen Kultur in Lemberg eng verbunden – ganz typisch fürs
Musikbild der Stadt.

Joseph Baschny (?–1844) – ein tschechischer Komponist, Kapellmei-
ster und Musiklehrer. Er wirkte als Kapellmeister im Lemberg, dort schrieb
seine wichtigsten Werke: die Oper “Der gefangene Jan Kazimierz in Fran-
kreich”, Singspiel “Skalmerien”, die Kantaten, das Offertorium und ande-
re Werke19.

Joseph Kessler (richtig Kötzler) (1808–1872) - deutscher Pianist, Päda-
goge und Komponist, der eine längere Zeit in Lemberg lebte und wirkte.
Von 1820 bis 1826 war er als ein Musiklehrer bei den polnischen Grafen-
familie Potocki im Lemberg tätig, später verblieb er in Warschau, wo mit
Chopin in den Konzerten trat auf. Nach Breslau übersiedelte er nur im 1835,
doch pendelte er später hin und her zwischen Breslau und Lemberg zum
1855, endlich wohnte ständig in Wien20.

Aloiz Nanke (? Brühn–1834) – tschechischer (böhmischer?) Kompo-
nist, Pädagoge, Chordirigent, Geiger. Seine Biographie ist kaum bekannt,
es wurde festgestellt, dass er in Wien studierte, noch während der Studien-
zeit zum Wiener Musikverein in Jahren 1822 – 1826 gehörte. Von 1828 bis

17 „Johann Mederitsch (Gallus)“, Österreichisches Bibliographisches Lexikon 1815–1850
(ÖBL), Band 6 (Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften,
1975), 183.

18 Wolodymyr Tokartschuk, „Der vergessene Name“, Die Musik, 2 (1996): 25.
[Володимир Токарчук. Забуте ім’я // Музика 2 (1996): 25].

19 „Jozef Baszny“, Encyklopedia muzyki (Warschawa: PWN, 1995), 89.
20 „Jozef Kessler“, Encyklopedia muzyki (Warschawa: PWN, 1995), 342.

176
   173   174   175   176   177   178   179   180   181   182   183